Urheber | Robert Hardmeyer |
Druckjahr | 1914 |
Blattgrösse (cm) | 127.5×90 |
Drucktechnik | Lithographie |
Druckerei | Graph. Anstalt J. E. Wolfensberger |
Zustand | B |
Angebotspreis | 5'500 CHF |
Kategorien | Haushalt & Warenhäuser, Tierisches, Zürich |
“Ein in allen Beziehungen mustergültiges Plakat erstellte die Waschanstalt in Zürich. Sie wählte dafür das von R. Hardmeyer vor zehn Jahren als Motto gezeichnete Bild, den Hahn in weissem, langem Hemde mit feingebügeltem hohen Stehkragen auf gelb und schwarzem Grunde”, hiess es 1914 in der Juli-Ausgabe der vom Berliner Zahnarzt Hans Sachs gegründeten und bald äusserst einflussreichen Zeitschrift “Das Plakat” – seinerzeit so etwas wie die Bibel der Sammler von Plakaten.
Ursprünglich also gar nicht als Plakat gedacht, sondern als Vorlage für eine kleinformatige, sogenannte “Mono” entstanden (eine damalige Form von Werbekarten), entfaltete das – wohl auf Initiative der Druckerei Wolfensberger – aufs Weltformat vergrösserte Motiv eine derartige Wirkung, dass die “Wöschi” in Zürich Wollishofen es nicht nur bereits 1904 als Fabrikmarke registrieren liess und zum Logo machte; das Plakat galt aufgrund des vermuteten, aber eben falschen Druckjahres 1904 bis in die 80er-Jahre als Vorreiter wenn nicht gar als Begründer des modernen Schweizer Plakats. Was indes nichts daran ändert, dass von diesem stolzen Gockel – stets darauf aus, sich zu zeigen und zu beeindrucken – bis heute eine eigentümliche Kraft ausgeht.
Die vorliegende Lithographie weist darüberhinaus einen von Hand hinzugefügten Slogan auf, mit dem die Waschanstalt für ihr Angebot an Mietwäsche warb. Selbst wenn wir vorerst nur Vermutungen anstellen können, wann diese Ergänzung erfolgte, steht ausser Frage, dass es sich hier um ein besonderes Exemplar eines besonderen Originalplakates handelt.
Von Robert Hardmeyer (1876 – 1919) ist nur ein einziges weiteres Plakat bekannt, für eine Weinhandlung in Erlenbach am Zürichsee, gedruckt um 1905 herum und bei weitem nicht so eindrücklich wie der Güggel. Sein täglich Brot verdiente er sich als Zeichnungslehrer, als Illustrator und eben als Entwerfer von Motiven für die bereits angesprochenen Mono-Karten.