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Taxameter – Welti-Furrer, Zürich

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Urheber Jules de Praetere
Druckjahr 1915
Blattgrösse (cm) 125×88.5
Drucktechnik Lithographie
Druckerei Graph. Werkstätten Gebr. Fretz
Zustand A
Angebotspreis 8'300 CHF
Kategorien Auto & Motorrad, Zürich

Ante Uber: Originales Plakat des Belgiers Jules de Praetere (1879-1947), das ab 1915 für die neuen Wagen des Zürcher Taxiunternehmens Welti-Furrer warb (Telefonnummer 10 000, rund um die Uhr) – mit Anspielungen auf Ferdinand Hodlers Parallelismus und den unnachahmlichen Stil des deutschen Ludwig Hohlwein.

Bereits zehn Jahre zuvor hat de Praetere die Leitung der Kunstgewerbeschule in Zürich übernommen und damit nichts weniger als den Grundstein für die Schweizer Ausbildung in graphischer Gestaltung gelegt. Damit war das spätere Gründungsmitglied des Deutschen Werkbunds hierzulande ein Pionier bei der Umsetzung des Anspruchs des Jugendstils, Kunst und Leben (und damit die freie mit der angewandten Kunst) zusammenzuführen; er verachtet die akademische Didaktik seiner Zeit, die aus dem Abpausen von Mustern und dem Kopieren der Antike besteht, und reformiert die sterile Ausbildungsstätte für ebenso sterile Zeichner in eine lebendige Gestaltungsschule, die den Anschluss an die Entwicklungen im benachbarten Ausland sucht.

Alfred Altherr (sen.), sein Nachfolger ab 1913, baut auf de Praeteres Reformen auf (auch wenn er findet, dass die von de Praetere eingeführte Werkstatt dem Künstlerischen zuviel Raum liess) und macht die bis dahin eher nebenbei betriebene Reklamekunst 1918 zur eigenständigen Disziplin der Grafik. Unterdessen wurde in Basel 1915 eine ähnliche Fachklasse gegründet – von de Praetere, der 1913 die Leitung dieser Kunstgewerbeschule übernahm.