Grammo-Grafik | Schallplattenhüllen

Eines jener Plakate, die immer auftauchen, wenn es darum geht, eine mehr oder weniger wortreiche Charakterisierung des «Schweizer Stils» – ob man ihn nun Swiss Style, Swiss Typography, Swiss Typographic Style, Swiss International Style oder gar Konstruktive Gebrauchsgrafik nennt – mit konkreten Beispielen zu untermauern.
Tatsächlich ist Gottlieb Solands anlässlich der Ausstellung über die graphische Gestaltung von Plattenhüllen entstandenes Originalplakat dank seiner mittels konsequenter Strenge erzielten Wucht eine Ikone nicht nur der Schweizer Plakatgeschichte – denn selbst wenn die praktisch zweidimensionale Form einer Vinyl-Platte natürlich wie gemacht ist für ein starkes graphisches Signal: Dies dann derart strikt umzusetzen, erfordert einen unbedingten Willen zur objektiven Klarheit und damit schlagenden Prägnanz, die der Schweizer Schule der 50er- und 60er-Jahre nun mal eigen ist.
Apropos Schweizer Schule: Eines ihrer wesentlichen Merkmale war neben einem Gestaltungsraster, das die verwendeten Elemente ordnete, das asymmetrische Layout, um eine gewisse Spannung zu erzeugen – weshalb Soland Schallplatte wie Textblöcke nicht zentriert, sondern leicht nach rechts versetzt hat.
Sein Rüstzeug als Graphiker holte sich Soland (1928-2011) insbesondere während seiner Lehre im Atelier von Gottfried Honegger und Warja Lavater in Zürich.

äusserst rar