Internationale Plakat-Ausstellung

Ein Plakat für eine Plakatausstellung zu gestalten ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben für einen Gestalter, denn er weiss: Angesichts der vertretenen Künstler und Grafiker wird sein Entwurf kaum je kritischer beäugt.
Walter Käch hat 1933 (er war, nur so am Rande, später Lehrer eines gewissen Adrian Frutiger) mit seiner Arbeit für die erste Internationale Plakatausstellung des Kunstgewerbemuseums in Zürich ganze Arbeit geleistet: In einer Zeit, als man in der Schweiz erst seit wenigen Jahren mit der Typografie experimentierte und die Avantgarde noch kein Schimpfwort war (bald sollte es ja vor allem um die geistige Landesverteidigung gehen), wählte er einen modernistischen, eher konzeptuellen Ansatz, spielte mit Perspektive und Tiefe – und schaffte es schliesslich, mit zweidimensionalen Mitteln eine dreidimensionale Wirkung zu erzielen; man beachte nur schon die Schattierung des weissen Rechtecks, welches vor dem geistigen Auge das Bild eines Plakats in freier Wildbahn hervorruft.