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Grindelwald – Wengen – Mürren | Jungfraujoch

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Urheber Emil Cardinaux
Druckjahr 1920
Blattgrösse (cm) 128×90.5
Drucktechnik Lithographie
Druckerei unbekannt; wohl Graph. Anstalt J. E. Wolfensberger
Zustand A-
Angebotspreis 8'700 CHF
Kategorien Bern(er Oberland), Schweiz, Wintermotive

Originales Plakat und ausgesprochen rare Textvariante unter Verwendung des Motivs, das Emil Cardinaux 1919 anlässlich des zweiten Sommer-Skirennens auf dem Jungfraujoch entworfen hatte und das die “führenden Winterkurorte des Berner Oberlandes” Grindelwald, Wengen und Mürren um das Jahr 1920 herum für eigene Zwecke nutzten (wie natürlich auch die 1912 im Vollbetrieb eröffnete Jungfraubahn eigene Versionen drucken liess, ohne die es diese Skirennen gar nie gegeben hätte).

Das erste Sommer-Skirennen fand Ende Juli 1914 statt, organisiert vom Skiklub Bern, ehe ab 1919 der Skiklub Jungfraujoch als Veranstalter fungierte, um das Jungfraujoch resp. das Gebiet des Aletschgletschers gemäss den Statuten zu einem der Schweizerischen Zentral-Skiplätze zu machen – zweifellos in Zusammenarbeit mit der Jungfraubahn und den drei Dörfern, die von der stark wachsenden Popularität des Skisports derart zu profitieren wussten, das sie heute mit zu den berühmtesten Wintersportorten überhaupt gehören.

Trotz Schmelze bietet sich vom Jungfraujoch nach wie vor ein umwerfender Blick auf die Firne, die den Aletschgletscher speisen, auf den Eisstrom selbst und die Viertausender im Hintergrund. Dementsprechend ist der Gletscher das Herz des Unesco-Welterbes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Knapp 22 Kilometer lang ist der Eisstrom, eine Fläche von rund 80 Quadratkilometern bedeckend. An der tiefsten Stelle beim Konkordiaplatz ist der grösste Gletscher der Alpen fast 900 Meter dick. Alles in allem liegen hier an die zehn Milliarden Tonnen Eis.

Der aus Bern stammende Cardinaux (1877 – 1936) ging in der Blüte der Belle Epoque als 21-jähriger nach München, um Jura zu studieren – statt des Rechts zog ihn aber die vibrierende Bohème der Stadt ihn ihren Bann. Er wandte sich der Kunst zu, geriet unter den Einfluss des Symbolisten Franz van Stuck und galt, nachdem er 1904 in die Schweiz zurückkehrte, bald als “Hodlerianer”. Zwecks Sicherung des Lebensunterhalts wandte er sich der nun auch in der Schweiz aufkommenden angewandten Grafik zu, nachdem bereits zwei oder drei seiner in München entworfenen Plakate zur Ausführung gelangten. Heute gilt er als einer der vier oder fünf wichtigsten Wegbereiter des modernen Schweizer Plakats.

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