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Golden Mountain Pullman Express | Montreux – Interlaken

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Urheber Roger Broders
Druckjahr 1931
Blattgrösse (cm) 100×62
Drucktechnik Lithographie
Druckerei Lucien Serre
Zustand B+
Angebotspreis auf Anfrage
Kategorien auf Geleisen | per Seilbahn, Bern(er Oberland), Romandie, Schweiz

1931 wehte ein Hauch von Orientexpress im Berner Oberland, als vier von der französischen Compagnie Internationale des Wagons-Lits bei der SIG im schaffhausischen Neuhausen am Rheinfall bestellte Waggons auf der Strecke der Montreux Oberland Bernois Bahn zwischen Montreux und Zweisimmen zum Einsatz kamen, zusammen mit zwei Salonwagen der MOB selber – eine ausserordentlich edel ausgestattete Komposition inklusive Speisewagen, die nach dem US-amerikanischen Pionier George Pullman benannt wurde (die Compagnie hatte inzwischen das Recht erworben, in Europa seinen Namen zu nutzen, welcher wie kein anderer vor oder nach ihm für luxuriöse Zugreisen stand).

Das Angebot richtete sich vor allem an zahlungskräftige Touristen aus den USA und England, denen man bei der Fahrt vom Genfersee über Château d’Oex und Gstaad durch eine wahrlich prächtige Schweizer Landschaft hoch in die Alpen grössten Komfort bot. Und trotzdem war nach bereits drei Monaten Schluss. Zum einen hatte die Weltwirtschaftskrise den Betreibern einen Strich durch die Rechnung gemacht, zum anderen war den Fahrgästen gar nicht bewusst, dass sie bei der Fahrt bis Interlaken aufgrund unterschiedlicher Spurweiten in Zweisimmen in den Zug der Bern Lötschberg Bahn wechseln mussten (erst seit Ende 2022 erübrigt eine komplizierte Umspurananalge das Umsteigen).

Das indes war so noch nicht absehbar, als es darum ging, die neue Pullman-Linie zu bewerben – wobei es in der Natur der Sache lag, dass nur Roger Broders in Frage kam, das Plakat zu entwerfen. Jener französische Gebrauchsgraphiker also, dessen eigenständige Tourismus-Plakate die Art-Déco-Ära nicht einfach nur prägten; er definierte das Genre geradezu (etwa so, wie Alfons Mucha in Paris um 1900 der Inbegriff des Jugendstils war). Seine flächigen, farbenfrohen und hervorragend komponierten Motive entfalten nach wie vor eine eigentümliche Tiefenwirkung, der sich kaum ein Auge zu entziehen mag.

Ein Meisterwerk (selbst wenn man die Jungfrau so gar nicht sehen kann auf der Fahrt) sowie eines der ganz wenigen Plakate von Broders mit Schweizer Bezug – und äusserst selten auf dem Markt.

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