Urheber | Herbert Matter |
Druckjahr | 1935 |
Blattgrösse (cm) | 102×64 |
Drucktechnik | Tiefdruck |
Druckerei | Ringier |
Zustand | A- |
Angebotspreis | 11'200 CHF |
Kategorien | Graubünden, in der Luft, Schweiz, Swissair, Wintermotive |
Das zweifellos eindrücklichste, weil dynamischste Originalplakat Herbert Matters (1907 – 1984), entworfen im Auftrag der einstigen Schweizerische Verkehrszentrale (wohl im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der Swissair resp. damals Swiss Air Lines), um die Schweiz als Winterdestination zu bewerben, die – ganz auf der Höhe der Zeit – aus Deutschland, Frankreich, Grossbritannien sowie gar Spanien auch mit dem neusten US-amerikanischen Flugzeugmodell zu erreichen ist: der DC-2, die hier über über das Bernina-Massiv mit dem Piz Palü röhrt.
Matters aus mehreren Schwarz-Weiss-Photos zusammengesetzten und auf den Tiefdruck-Platten eingefärbten Plakate sind Mitte der 30er-Jahre so etwas wie eine Offenbarung an den Schweizer Plakatwänden; indem er mit allem bricht, was die Passanten bis dahin gekannt haben, bringt er eine völlig neue Ästhetik in die Tourismusbranche. Zwar verwendet insbesondere Walter Herdeg (nachdem der Einsatz von Photographien auf Schweizer Affichen 1928 verhalten begonnen hat) sie in seinen Arbeiten für St. Moritz konsequent als Stilmittel – indes immer ergänzt um zeichnerische Elemente sowie vor allem um die lachende Sonne, was den Kompositionen einen etwas lieblicheren Eindruck verleiht. Matter dagegen verzichtet vollkommen auf eine persönliche Note und setzt hier ganz auf das Kühle und Technische – eine Herangehensweise, die unverkennbar ist und so natürlich zu einer persönlichen Note schlechthin wird.
Seine ersten Plakate hatte Matter 1928 noch ganz im Art-Déco-Stil gehalten, ehe er nach Paris ging, wo er sich zum einen bei Fernand Léger weiterbildete, zum anderen für sowie mit etlichen Grössen zusammenarbeitete (so wird etwa immer wieder gern auch Le Corbusier erwähnt – obwohl ich hierfür trotz einiger Bemühungen und Telephonate noch nie und nirgends irgendeinen auch nur halbwegs vernünftigen Beleg gefunden habe). Giganten stehen nun mal immer auf den Schultern anderer Giganten – in Matters Fall waren das neben Léger die russischen Konstruktivisten um El Lissitzky sowie Adolphe Mouron Cassandre, mit dem er in Paris ebenfalls engen Kontakt hatte.
Die deutsche Version dieses Plakats, “Winter-Luftverkehr”, ist auch verfügbar.
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